Sammlung
Radschlossbüchse
- Künstler/in
- Joseph Qualeck
- Entstehung
- Wien, Österreich
- Datierung
- 2. Viertel 18. Jh.
- Material
- Nussbaumholz (Schaft), Stahl (Schaft), Messing (Schaft), Einlegearbeit; Stahl (Schloss, Lauf), Messing (Abzugsbügel)
- Maße
- L. 107 cm
- Standort
- Fürstliche Schatzkammer Thurn und Taxis
- Inventarnummer
- 93/669
- Bezug
- –
- Zugang
- Öffentlich-rechtlicher Übertragungsvertrag 1993, Fürst Thurn und Taxis Kunstsammlungen, Regensburg
In Mitteleuropa, speziell in Süddeutschland und Österreich, hielt sich - neben den unter französischem Einfluß aufkommenden Steinschloßwaffen - bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts die altertümliche Form des Radschloßgewehres mit deutschem Schaft, das wegen seiner Schußgenauigkeit auch als höfische Jagdwaffe geschätzt wurde.
Zu den hervorragendsten Beispielen in der Regensburger Gewehrkammer zählt das von dem Wiener Büchsenmacher Joseph Qualeck gefertigte Büchsenpaar, das zugleich die formalen Vorzüge dieses Typus verdeutlicht. Das Radschloß selbst wie auch die langgestreckte Schloßplatte bieten nicht nur ausgesprochen große, sondern auch plane Flächen für bildhaft angelegte Gravierungen, die zusätzlich beim Schloß von ornamentalen Rahmungen umzogen werden. Beide Gewehre zeigen auf der Schloßplatte identische Darstellungen einer mythologischen Jagd; zudem nimmt die Gestalt der Göttin Diana den Hahn ein; ein hockender Hund mit Wild ist auf die sogenannte Strudelplatte graviert. Auch der aus vergoldetem Messing gearbeitete Beschlag der sich an die Schloßplatte anschließenden Kolbenlade trägt qualitätvollen Dekor mit dem zentralen Motiv eines Hirschkopfs. Charakteristisch für den deutschen Schaft ist der gefingerte Abzugbügel: Da das Kolbenende nicht auf der Schulter des Schützen aufliegt, muß der Rückstoß allein von den Armen aufgefangen werden. Dies erleichtert der spezifisch geformte Abzugbügel aus Messing, der dem Mittel- und dem Zeigefinger wie dem kleinen Finger Auflagemöglichkeiten bietet.
Möglicherweise gelangte das Radschloßbüchsenpaar aufgrund der engen Beziehungen der Fürsten von Thurn und Taxis zum Wiener Hof in die Regensburger Gewehrkammer (dort wird es im 1806 angelegten Inventar genannt). Joseph Qualeck hatte das Amt eines kaiserlichen Hofbüchsenspanners inne und fertigte unter anderem um 1725 die Steinschloß-Kinderflinte der Erzherzogin Maria Theresia.
Zu den hervorragendsten Beispielen in der Regensburger Gewehrkammer zählt das von dem Wiener Büchsenmacher Joseph Qualeck gefertigte Büchsenpaar, das zugleich die formalen Vorzüge dieses Typus verdeutlicht. Das Radschloß selbst wie auch die langgestreckte Schloßplatte bieten nicht nur ausgesprochen große, sondern auch plane Flächen für bildhaft angelegte Gravierungen, die zusätzlich beim Schloß von ornamentalen Rahmungen umzogen werden. Beide Gewehre zeigen auf der Schloßplatte identische Darstellungen einer mythologischen Jagd; zudem nimmt die Gestalt der Göttin Diana den Hahn ein; ein hockender Hund mit Wild ist auf die sogenannte Strudelplatte graviert. Auch der aus vergoldetem Messing gearbeitete Beschlag der sich an die Schloßplatte anschließenden Kolbenlade trägt qualitätvollen Dekor mit dem zentralen Motiv eines Hirschkopfs. Charakteristisch für den deutschen Schaft ist der gefingerte Abzugbügel: Da das Kolbenende nicht auf der Schulter des Schützen aufliegt, muß der Rückstoß allein von den Armen aufgefangen werden. Dies erleichtert der spezifisch geformte Abzugbügel aus Messing, der dem Mittel- und dem Zeigefinger wie dem kleinen Finger Auflagemöglichkeiten bietet.
Möglicherweise gelangte das Radschloßbüchsenpaar aufgrund der engen Beziehungen der Fürsten von Thurn und Taxis zum Wiener Hof in die Regensburger Gewehrkammer (dort wird es im 1806 angelegten Inventar genannt). Joseph Qualeck hatte das Amt eines kaiserlichen Hofbüchsenspanners inne und fertigte unter anderem um 1725 die Steinschloß-Kinderflinte der Erzherzogin Maria Theresia.
BV012190176
Zum Objekt: Mus-Kat. Thurn und Taxis Museum Regensburg. Höfische Kunst und Kultur, Reinhold Baumstark (Hrsg.), München 1998, S. 220-221, Abb. m. Abb. (Ausschnitt), Kat.-Nr. 145
Sammlung
Sammlung Thurn und Taxis
Systematik
Waffe - Feuerwaffe - Handfeuerwaffe - Langwaffe - Gewehr