Sammlung

Seide mit Silberstickerei

Künstler/in
Entstehung
Türkei (?), Balkan (?)
Datierung
18. Jh. (?)
Material
Seide (ockergelb), bestickt, Sprengtechnik, Silberfäden, oxidiert
Maße
H. (außen) 190,0 cm, B. (außen) 121,0 cm
Standort
Bayerisches Nationalmuseum (nicht ausgestellt)
Inventarnummer
L 96/990
Bezug
Zugang
Unbefristete Leihannahme 1996, Privatbesitz

Auf dunkel ockerfarbigem Seidengrund ist die Stickerei in Sprengarbeit mit Silberfäden ausgeführt. Ein rechteckiger Rahmen, als Bordüre aus Wolkenband- und Rankenmotiven ausgearbeitet, umzieht die gesamte Fläche. Darin steht ein großer Rundbogen, aus denselben Wolkenband- und Rankenmotiven gebildet, aber durch Säulenbasen unten auf architektonische Vorbilder verweisend. In diesem Bogen erhebt sich ein üppiger, nach beiden Seiten sich verästelnder und mit Blüten besetzter Zweig, dem an seinem unteren Ende eine Schleife umwindet. Zwei kleine Blütenmotive sind oben rechts und links neben die Bogenschultern gesetzt.
Im Ganzen erinnert die Komposition an islamische Textilien, z.B. an Teppiche, die Mihrab-Nischen nachbilden. Die Zuordnung ist jedoch nicht eindeutig: Die islamischen Bogen sind im allgemeinen als Spitz- nicht als Rundbogen ausgebildet. Pflanzen, die in solchen Bögen stehen, sind als verwurzelte (Garten-)Pflanzen dargestellt, nicht aber in Art eines Bouquetts mit einer Schleife umwunden. Die Zuschreibung an eine türkische Werkstatt ist daher nur mit Vorbehalt möglich.

Systematik

Textilie - Gewebe

Weitere Werke