Sammlung

Deckel

Künstler/in
Joseph Wyskocil (?)
Entstehung
Prag
Datierung
Material
Silber, getrieben, graviert, vergoldet
Maße
H. 3,3 cm, Dm. 9-9,3 cm
Standort
Bayerisches Nationalmuseum (nicht ausgestellt)
Inventarnummer
92/151.2
Bezug
Zugang
Geschenk 1992

Aufgestülpter Deckel aus getriebenem, allseitig vergoldetem Silber.
Der flache, genau passende Deckel in der Mitte über eine 0,4 cm hohe, fast senkrecht geführte Abtreppung aufgewölbt (Durchmesser 6,3 cm). Sein Außenrand mit dem abhängenden Falzring (Höhe: 0,5 cm) in der Mitte gratig angespitzt zwischen zwei Kehlungen; an der oberen Kante ein Perlrand.
Aufgestülpt über dieser Abtreppung ein unvergoldeter Silberring mit einem abhängenden Kranz von 29 Blättern; deren Oberseite durch Wuggelstriche schariert und mit einer simplen Blattaderung in Form kleiner Strichbäumchen mit je drei seitlichen, schräg aufgerichteten Zweigen graviert. Die Innenseite des Deckels glatt, in der Mitte drei Silberstempel.
Zur Beschriftung/Markierung: 1) Kreuzschildmarke, oben mit Buchstabe 'B' (für Prag): Stempel für 13lötiges Silber, österreichische Beschau 1810-1866 (R3 IV, Nr.7861);
die Jahreszahl schwer zu lesen, entweder '1811' oder '1821', nach den Lebensdaten des Meisters Josef Wyskocil muß 1821 angenommen werden. 2) In Ovalfeld oben 'B' (für Prag), darunter ligiert 'TF' ("Tax-frei"): Tax-Freistempel für größeres Silbergerät, Freistempel für die Jahre 1810 bis 1824 (R3 IV, Nr.7887). 3) Initialen 'JW' im Rechteck, wahrscheinlich zu beziehen auf Josef Wyskocil (1789 Mnichove Hradisti - Prag 1848), Meister 1814-1848 (siehe Josef Hrasky, Vyrobni znacky zlatnickych, stribrnickych a ozdobnickych mistru v Cechach v letech 1806-1860, Umeleckoprumyslove Muzeum v Praze [1981?], S.106, Nr.497 und S.166, Nr.497 / 3.2). Auf diesen Deckel oben flach aufgeschraubt in unvergoldetem, dünnem Silberblech ein ausgesägtes, achtteiliges Blatt, mit acht tropfenförmigen Traforierungen zwischen den Blättern, auf seiner Oberseite in dichter Gravierung eine Blattaderung auf quer gravierter Scharierung, die Schraube oben in einer vergoldeten Silberkugel sitzend (Durchmesser: 1,7 cm), die Mutter auf der Unterseite in gequetschter Halbkugelform, ebenfalls in massivem, vergoldetem Silber (Durchmesser knapp 1 cm).

BV037880598
Zum Objekt: Glas aus vier Jahrhunderten. Glasgalerie Michael Kovacek, Wien, Oktober 1985, II, Michael Kovacek (Hrsg.), Wien 1985, Kat.-Nr. 90

BV048828294
Zum Objekt: Arnold Busson ; Gerhard Maresch, Der Glasschnitt im Waldviertel. Der Kugelgraveur Johann Lenk und die Kabinettstücke der Glasfabrikanten Zich, in: Kunst und Antiquitäten, Heft 6, 1989, Seite 62-71, S. 65

BV011726896
Zum Objekt: Ausst.-Kat. Bayerisches Nationalmuseum, München, 03. Dezember 1997 - 07. Juni 1998: Von Glück, Gunst und Gönnern. Erwerbungen und Schenkungen 1992-1997, Reinhold Baumstark (Hrsg.), München 1997, S. 176, Abb. S. 177

BV002596995
Zum Objekt: Jahresbericht Bayerisches Nationalmuseum München 1992, Reinhold Baumstark (Hrsg.), München 1993, S. 26, Abb. S. 27

BV002539476
Zum Objekt: Erwerbungsbericht Bayerisches Nationalmuseum 1992, in: Münchner Jahrbuch der bildenden Kunst, 3. Folge, Bd. 43, München 1992, S. 267

Systematik

Deckel (Becher)

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