Sammlung

Trichterpokal mit Deckel und Goldmalerei

Künstler/in
Entstehung
Potsdam (?), Zechlinerhütte (Gde. Rheinsberg) (?)
Datierung
um 1730/1740
Material
Glas, entfärbt, geschliffen, vergoldet
Maße
Gesamt: H. 32,5 cm, Dm. (max.) 12,4 cm, G. 1018 g; Pokal: H. 20,8 cm, Dm. (Kuppa) 11 cm, Dm. (Fuß) 12,3 cm, G. 686 g; Deckel: H. 12,8 cm, Dm. 12,3 cm, G. 332 g
Standort
Bayerisches Nationalmuseum (nicht ausgestellt)
Inventarnummer
L 2007/68.1-2
Bezug
Zugang
Unbefristete Leihannahme 2007, Museumsstiftung zur Förderung der Staatlichen Bayerischen Museen. Stiftung Sammlung Friedlaender

Runder, leicht ansteigender Fuß mit Rundbogenfacetten um den Schaftansatz. Drei Reihen erhaben geschliffener, goldkonturierter Rundbögen mit vergoldeten Oliven gliedern den massiven Schaft, der in die Trichterkuppa übergeht. Die Wandung schmückt eine in Gold gemalte Seen- oder Flusslandschaft mit einer dominanten Figurenszene im Vordergrund. Eine junge Frau kniet vor einem Fischer, der - die Angel über die rechte Schulter gelehnt - auf einem Stein hockt und einen großen Fisch in Händen hält. Die Deckelwölbung zeigt ebenfalls in Goldmalerei eine Landschaftsszenerie mit Bäumen. Der sechskantige, pyramidenförmige und größtenteils vergoldete Deckelknauf mit erhaben geschliffenen Zungen. Seit etwa 1720 lässt sich bei den in der Potsdamer Hütte entstandenen Gläsern eine besonders kräftige und haltbare Vergoldung an geschliffenen Facetten und geschnittenen Darstellungen nachweisen, die aufgrund ihrer Qualität weithin gerühmt wurde. Deutlich seltener findet sich eine Goldbemalung auf glatten Wandungsflächen. Dem hier vorgestellten Deckelpokal aus entfärbtem Kreideglas kann man bislang lediglich ein Vergleichsstück in Kassel (Museumslandschaft Hessen Kassel, Sammlung Angewandte Kunst, Inv.-Nr. B IX.31) sowie ein Fußbecher mit holländischer Flusslandschaft in Privatbesitz zur Seite stellen. Stilistisch stimmen diese Malerein mit den bereits beim Rubinglaspokal erwähnten Beispielen überein. Von den bei Robert Schmidt aufgeführten Glas- und Goldmalern kommt zeitlich nur Johann Caspar Greinert (gest. 1746) in Frage, der 1734 und 1736 in der Potsdamer Hütte und von 1737 an in Zechlin erwähnt wird.

BV002596995
Zum Objekt: Jahresbericht Bayerisches Nationalmuseum München 2006-2007, Renate Eikelmann (Hrsg.), München 2008, S. 36 f., Abb. S. 37

Sammlung

Sammlung Friedlaender

Systematik

Gefäß - Pokal - Deckelpokal

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