Sammlung
Lederbehältnis in Form einer zylindrischen Capsa mit einer gesiegelten Teilnahmebestätigung an der Internationalen Kunstausstellung in München im Jahr 1883
- Künstler/in
- –
- Entstehung
- München
- Datierung
- 1883
- Material
- Capsa (2022/117.3): Leder auf Karton vergoldet (teilweise); Schriftstück (2022/117.1): Pergament; Siegel (2022/117.2): Holz, Siegelwachs
- Maße
- Capsa: H. 29,0 cm, Dm. 5,4 cm; Schriftstück (ausgerollt): H. 24,5 cm, B. 26,8 cm, T. 0,5 mm; Siegel: H. 2,4 cm, Dm. (max.) 6,4 cm
- Standort
- Bayerisches Nationalmuseum (nicht ausgestellt)
- Inventarnummer
- 2022/117.1-3
- Bezug
- –
- Zugang
- Geschenk 2022, Privatbesitz
Im Jahr 1883 nahm der Maler, Grafiker und Bildhauer August Holmberg (1851–1911) an der Internationalen Kunstausstellung im Münchner Glaspalast teil. Die Ausstellungs- und Versammlungshalle gehörte zu den frühesten Bauwerken aus Glas und Eisen auf dem europäischen Kontinent. Der Bau wurde in nur sieben Monaten nach den Plänen von August von Voit (1801–1880) und Ludwig Werder (1808–1885) auf dem Gelände des Alten Botanischen Gartens in München errichtet. Am 15. Juni 1854 eröffnete König Maximilian II. von Bayern (reg. 1848–1864) den Glaspalast. In der Folgezeit erlangte das Gebäude besonders durch die jährlich darin stattfindende Internationale Kunstausstellung Berühmtheit. Dort war der Maler August Holmberg 1883 mit vier Gemälden vertreten: einem Porträt, einem Mandolinenspieler, einem Stillleben und einer stehenden Frau am Fenster. Für seine Teilnahme erhielt er von den Organisatoren Fritz von Miller (1840–1921) und Carl Theodor von Piloty (1826–1886) eine Ehrenurkunde aus Pergament. An der unteren Längsseite dieser großen Danksagung befindet sich ein rotes Wachssiegel verborgen in einer hölzernen, gedrechselten Schutzkapsel. Im aufgerollten Zustand bewahrte man das Schriftstück in einem zylindrischen Köcher auf. Das Behältnis selbst geht typologisch auf die römisch-antike Capsa zurück. Diese Rolle aus dunkelbraunem Rindsleder ist mit dem Namen des Beschenkten sowie einem Muster aus Goldranken verziert und dürfte aus einer der zahlreichen Münchner Buchbinderwerkstätten stammen.
BV002539476
Zum Objekt: Münchner Jahrbuch der bildenden Kunst, 3. Folge, Bd. 74, München 2023, S. 191, Abb. Abb. 9
Systematik
Behältnis | Schriftwesen - Schriftstück