Sammlung
Studiokeramik und Holzobjekte
- Künstler/in
- Wilhelm Kagel jun., Wilhelm Kagel sen., Hersteller: Wilhelm Kagel Kunsthandwerkliche Werkstätten
- Entstehung
- Garmisch-Partenkirchen
- Datierung
- 20. Jh.
- Material
- –
- Maße
- –
- Standort
- Bayerisches Nationalmuseum
- Inventarnummer
- 2022/70.1-101
- Bezug
- –
- Zugang
- Geschenk 2022, Sammlung Kagel-Gilder
Die Ursprünge des Betriebs gehen auf einen von Wilhelm Kagel senior 1892 angemeldeten Malerbetrieb zurück, der sich um 1900 auf die Anfertigung von preiswerten Souvenirs wie bemalte Spanschachteln, Uhrenständer, Möbel, Gläser und Hafnerware spezialisierte. Ab 1916 fokussierte sich der Betrieb auf die Produktion von seriellen Fayencegefäßen, die kriegsbedingt als Militär- und Sanitätsgeschirre dienten. Nach dem Ersten Weltkrieg wandte sich der Hafnermeister der kunstgewerblichen Fayenceherstellung zu. Hierbei kombinierte er moderne Gefäßformen mit traditionellen Motiven in Unterglasurmalerei. In den 1930er-Jahren arbeiteten für den reichsweit bekannten Wilhelm Kagel senior jeweils zeitweise auch namhafte Nachwuchskeramikerinnen und -keramiker, darunter 1932 beispielsweise Hedwig Bollhagen (1907–2001). Hierdurch erhielt sein Sohn, der bis dahin als Geselle die väterlichen Entwürfe umsetzte, wichtige gestalterische Impulse von außen. Im Jahr 1935 übernahm Wilhelm Kagel junior schließlich die künstlerisch-technische Leitung der väterlichen Werkstatt. Er widmete sich fortan sowohl der Gestaltung von Irdenware und Fayence als auch von Steinzeug. Sein Portfolio umfasste ein sehr breites Spektrum an funktionaler Gefäßkeramik in traditioneller Anmutung, kunstgewerbliche Andenken und Studiokeramik in Anlehnung an keramische Formen und Motive des Vorkriegs-Bauhauses. In konzeptioneller Hinsicht reizte ihn vor allem die Verbindung geometrischer Grundformen mit streng gegliederten und stark kontrastierenden Bemalungen (Inv.-Nr. 2022/70.2), wofür er große internationale Anerkennung erhielt.
BV002539476
Zum Objekt: Münchner Jahrbuch der bildenden Kunst, 3. Folge, Bd. 74, München 2023, S. 195 f., Abb. Abb. 16
Systematik
Gefäß