Sammlung

Nimbus Kind

Künstler/in
Entstehung
Datierung
Material
Maße
Standort
Bayerisches Nationalmuseum (nicht ausgestellt)
Inventarnummer
L 2011/63.4
Bezug
Zugang
Unbefristete Leihannahme 2011, Freundeskreis des Bayerischen Nationalmuseums e.V., München

Im Oktober 2009 wurde im Rahmen unserer Begutachtungsstunden eine vollrund ausgearbeitete Marienstatuette vorgestellt, die sich nach Angaben des am Bodensee wohnenden Eigentümers seit über 60 Jahren in seiner Familie befand, zunächst als Besitz eines Pfarrers. Unter einer sehr dicken modernen Grundierung ließ das Werk die typischen Eigenheiten einer Arbeit des Leinberger-Kreises erahnen: vom Gesichtsschnitt der Maria über deren byzantinisierendes Gewand und die Y-förmigen Motive des Faltenspiels bis hin zur Ausgestaltung des Sockels. Wenn sich der Freundeskreis des Bayerischen Nationalmuseums dennoch erst Ende Mai 2011 für die Erwerbung der Statuette entschied, dann aufgrund der Unsicherheit, ob und in welchem Umfang sich unter der Überfassung die alte Oberflächenbearbeitung erhalten haben mag. Die Fragen werden sich leider erst in einigen Jahren klären lassen./Albrecht-Messer, Elke, 2011.12.10
Während das Museum sonst spätere Fassungen als historische Zeugnisse zu bewahren pflegt, hat es sich in diesem Fall zwar zu einer Entfernung der entstellenden Bemalung entschieden, doch erfordert eine solche Maßnahme bei entsprechender Sorgfalt einen mehrjährigen Prozess. Immerhin haben zwischenzeitlich durchgeführte Röntgenuntersuchungen gezeigt, dass die Gewandborten und weitere Kostümdetails mit großer Sorgfalt schnitzerisch ausgearbeitet sind./Albrecht-Messer, Elke, 2011.12.10
Auch wenn die endgültige Beurteilung der Figur bis zum Abschluss der Freilegung warten muss, kann schon jetzt gesagt werden, dass die Statuette die Gruppe von Arbeiten Leinbergers und seines unmittelbaren Umfelds im Bayerischen Nationalmuseum wesentlich bereichern wird. Hölzerne Statuetten in der Art der neu erworbenen Figur, die sich direkt mit Leinberger und seiner Werkstatt in Verbindung bringen ließen, sind bislang kaum bekannt. Zu nennen sind hier lediglich die nicht allgemein als eigenhändig anerkannte so genannte Cusanus-Madonna in Altötting sowie eine Marienfigur im Bayerischen Nationalmuseum selbst, deren Oberfläche allerdings in der Vergangenheit auf das Schwerste gelitten hat (Inv.-Nr. 72/55)./Jahresbericht 2010-2011, Weniger Dr. Matthias/Albrecht-Messer, Elke, 2011.12.10

Weitere Werke