Sammlung

Münchner Frauenbürgertracht

Künstler/in
Entstehung
München (?), Süddeutschland
Datierung
um 1790 bis 1800
Material
Leder, Seide
Maße
L. 26,5 cm, B. 7,0 cm, Absatz 4,0 cm
Standort
Bayerisches Nationalmuseum
Inventarnummer
T 4448
Bezug
Inv.-Nr. T 4448, T 4448.1-12 (Münchner Frauenbürgertracht der Familie Simmerlein)
Zugang
Geschenk 1890

Als Obermaterial beigegrundige Seide mit unregelmäßigen, braun konturierten Tupfen (Atlas liséré). Am Vorderfuß ist entlang des unteren Randes ein schmaler, die Spitze betonender Lederbesatz aufgesteppt. Die Ausschnittkante mit brauner, als Durchzug für eine Seidenkordel gearbeiteter Borte besetzt (erneuert). Am Rist kleiner Pompom aus dunkelbrauner Seide. Niedriger, stark geschweifter und relativ breiter Absatz. Dünne Laufsohle, im Bereich des Vorderfußes als Rauhleder. Innenfutter weißes Leder bzw. Leinen (an der Vorderkappe). Der Schuh kam mit einer im Jahre 1891 gekauften Tracht einer Münchnerin in die Sammlung. Die Teile des Kostüms zeigen den Schnitt der Zeit um 1800 bis 1805. Für den Schuh ist sicherlich die gleiche Provenienz anzunehmen, zumal auch her der für den süddeutschen, speziell den münchnerischen Raum charakteristische, braune Besatzstreifen über der Sohle anzutreffen ist. Der niedrige, breite Absatz kommt in den 90er Jahren des 18. Jahrhunderts in Moder. Es ist anzunehmen, daß er sich gerade im Bereich der Stadttrachten auch länger hielt. Kleingemusterte Stoffe, wie die hier verwendete Seide, sind typisch für die 90er Jahre des 18. Jahrhunderts. (AK BNM. Schuhe. 1991)

BV004672191
Zum Objekt: Ausst.-Kat. Bayerisches Nationalmuseum, München, 12. Dezember 1991 bis 30. April 1992: Schuhe. Vom späten Mittelalter bis zur Gegenwart, Saskia Durian-Ress (Hrsg.), München 1991, Abb. S. 106, Kat.-Nr. 124

Systematik

Tracht

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