Sammlung
Briséfächer
- Künstler/in
- –
- Entstehung
- Holland
- Datierung
- Anfang 18. Jh.
- Material
- Stäbe: Elfenbein, Seidenes Halteband, Temperafarben mit Lacküberzug; Temperafarben mit Lacküberzug:
- Maße
- L. 20,7 cm
- Standort
- Bayerisches Nationalmuseum (nicht ausgestellt)
- Inventarnummer
- 10/269
- Bezug
- –
- Zugang
- –
Auf den Deckstäben Chinoiserien zwischen Blumen und Ranken. Der beidseitig vollständig bemalte Fächer ist in je zwei konzentrische Bildfelder eingeteilt. In der unteren Zone der Vorderseite eine Dame im geschweiften Kartuschenrahmen (vgl. Kat. 4) zwischen Chinoiserie-Szenen, Blumen und Ornamenten. Im großen Bildfeld darüber eine Saujagd in waldiger Gegend, an der Herren und Damen in Watteau-Kostümen teilnehmen. Eine Dame, deren Pferd gestrauchelt ist, wird von einem Jäger aufgefangen. In der unteren Zone auf der Rückseite drei Kartuschen mit einer Chinoiserie-Szene und Blumentöpfen, dazwischen Ranken. Die große Bildzone darüber ist in mehrere Bildfelder aufgeteilt: in der Mittelkartusche ein Gärtner und vornehme Spaziergänger in Kostümen der Zeit um 1700 an einem Bassin im Park, in den seitlichen Bildfeldern Flußlandschaften mit Booten und Gebäuden, darüber Chinoiserie-Szenen mit Pagoden. Der Name der als Lackierer berühmten Pariser Gebrüder Martin ist für Fächer mit Lackmalerei übernommen worden, obwohl sich keiner der sogenannten Vernis-Martin-Fächer direkt mit den Gebrüdern Martin in Verbindung bringen läßt. Vergleiche hierzu oben S.19. Das Bemalen zumindest der besseren Elfenbein-Briséfächer lag wohl in den Händen von Miniaturisten, die im 18. Jahrhundert vorzugsweise auf dünne Elfenbeinplättchen malten.
BV046277210
Zum Objekt: Ausst.-Kat. Bayerisches Nationalmuseum, München, 28.11.2019-19.04.2020: Treue Freunde. Hunde und Menschen, Frank Matthias Kammel (Hrsg.), Berlin u. München 2019, S. 12, Abb. 3
Systematik
Kleidung [Bekleidung, Kostüm] - Accessoire - Fächer