Sammlung
Doppelpokal
- Künstler/in
- Hans Pezolt
- Entstehung
- Nürnberg
- Datierung
- Zwischen 1603 und 1609
- Material
- Silber, gegossen (teilweise), getrieben, vergoldet
- Maße
- H. 56,5 cm, Dm. (max.) 13 cm; Untere Pokalhälfte: H. 29 cm; Obere Pokalhälfte: H. 28,4 cm
- Standort
- Bayerisches Nationalmuseum (Saal 27)
- Inventarnummer
- L 75/245
- Bezug
- –
- Zugang
- Unbefristete Leihannahme 1975, BayernLB
Die Buckel der oberen Reihe bilden mit ihren gleichförmig nach oben laufenden Spitzen den polygonalen Schaft. Von seinem Ende hängt ein glockenförmiger, in der Mitte eingeschürter Reif herab, in dessen Astwerk Akanthusblätter und Knospen verflochten sind.
Die Kuppa entfaltet sich in drei Reihen mit je neun spitz auslaufenden Buckeln, wobei die untere Buckelreihe mit ihren nach rechts gedrehten Spitzen in die senkrecht nach unten laufenden Spitzen der oberen Reihe einmündet. Die Zwickel zwischen den Buckeln der unteren Reihe und dem Schaftabschluss sind durch Längsrippen mit einem Punkt in der Mitte verziert. Die Buckel der mittleren Reihe laufen beidseitig spitz aus, und zwar so, dass ihre unteren Spitzen in einer Linksdrehung zwischen die Buckel der unteren, ihre oberen Spitzen, senkrecht aufsteigend, zwischen die Buckel der oberen Reihe zu liegen kommen. Zwischen der oberen Buckelreihe und der Mündungszone sind Akanthusblätter und Knospen angebracht, hinter denen sich in der Form entsprechende Gravierungen befinden.
Die zylindrische Mündung ist mit einer gravierten Wellenranke verziert. Den unteren Abschluss der Mündungszone bildet ein kreuzförmig gerippter Zierdraht.
Der Pokal ist in drei Haupteile zerlegbar; Den hochgezogenen Fuß mit anschließendem, oben gerade abgeschnittenem Schaft, die Kuppa, die mittels Schraube im Schaft befestigt ist und den lose dazwischenliegenden glockenförmigen Schaftabschluss. Auf der Unterseite der Kuppa Tremoliertstich, ebenso auf der Auflage für die Kuppa am Schaftabschluss. Tremolierstich befindet sich auch innen am Fußrand. Der obere Pokal ist mit seiner zylindrischen Mündung in die des unteren Pokals eingeführt. Auf der Innenseite des Fußes eine altrussische Inschrift (in Übersetzung): Aus dem Gut der Patriarchen Iosif, dreieinhalb Pfunde weniger sieben Zolotniki.
B. Nürnberg (R³ 3758) im Mündungsfries beider Pokale und am Fußrand des unteren (unvollständig). Knapp oberhalb des Mündungsfrieses bei beiden Pokalen zwei kleine Zeichen.
MM: Hans Petzold (R³ 4003 = Böhm S. 35, III) im Mündungsfries und am Fußrand beider Pokale./Inventarbuch 1975
BV008421749
Zum Objekt: Kat. Gold und Silber. Beschreibendes und kritisches Verzeichnis der Goldschmiedearbeiten des 12. - 18. Jahrhunderts, Dortmund Museum für Kunst und Kulturgeschichte (Hrsg.), Dortmund 1965, Kat.-Nr. 47
BV002240012
Zum Objekt: Carl Hernmarck, Die Kunst der europäischen Gold- und Silberschmiede von 1450-1830, München 1978, S. 100 (mit Abb.)
BV000522890
Zum Objekt: Ausst.-Kat. Ausstellung: Wenzel Jamnitzer und die Nürnberger Goldschmiedekunst 1500 - 1700; Goldschmiedearbeiten - Entwürfe, Modelle, Medaillen, Ornamentstiche, Schmuck, Porträts; Germanisches Nationalmuseum Nürnberg, 28. Juni 1985 - 15. September 1985: Wenzel Jamnitzer und die Nürnberger Goldschmiedekunst 1500 - 1700. Gerhard Bott (Hrsg.), München 1985, Kat.-Nr. 71 (mit Abb.)
BV022866238
Zum Objekt: Ausst.-Kat. Goldglanz und Silberstrahl. Bd. 1, Ausstellung: Goldglanz und Silberstrahl; Germanischen Nationalmuseum, Nürnberg, 20. September 2007 - 13. Januar 2008, S. 303-306, Kat.-Nr. 22
BV022866238
Zum Objekt: Ausst.-Kat. Goldglanz und Silberstrahl. Bd. 2, Ausstellung: Goldglanz und Silberstrahl; Germanischen Nationalmuseum, Nürnberg, 20. September 2007 - 13. Januar 2008, S. 806, Abb. 276
Systematik
Gefäß - Pokal - Doppelpokal