Sammlung

Gefangennahme Christi (Gemälde)

Künstler/in
Meister des Hersbrucker Hochaltars, Wolfgang Katzheimer (Werkstatt)
Entstehung
Franken
Datierung
um 1480-1490
Material
Öl auf Fichtenholz
Maße
Gemälde: H. 120,4 cm, B. 92,5 cm; Rahmen: H. 130,5 cm, B. 102,5 cm, T. 5,4 cm
Standort
Dauerleihabgabe
Inventarnummer
MA 3424
Bezug
Inv.-Nr. MA 3416 - MA 3417, MA 3421 - MA 3424, MA 2374, Inv.-Nr. GNM in Nürnberg: Gm 1175, Inv.-Nr. Stiftsmuseums St. Florian: OÖ, Inv.-Nr. Liebighaus in Frankfurt: 355-357 (Schlüsselfelder Altar)
Zugang
Aus den Königlichen Sammlungen des Hauses Wittelsbach

In einer einzigen Tafel sind mehrere Ereignisse der im Neuen Testament erzählten Gefangennahme Christi vereint. Am oberen Bildrand wird in einer Nebenszene die Nachtwache Christi mit seinen Jüngern am Ölberg geschildert. Das Hauptbild zeigt darunter „eine große Schar mit Schwertern und Knütteln, ausgeschickt von den Hohenpriestern und Ältesten des Volkes“, die in den Garten Gethsemane geeilt ist, um den im Zentrum des Bildes mit demütig gesenktem Haupt verharrenden Jesus gefangen zu nehmen. Weiteres Volk mit allerlei Waffen und Fackeln umringt diese Hauptszene. Links stiehlt sich der Verräter Judas mit einem roten Beutel voll Geld davon und am rechten Bildrand schlägt Petrus mit seinem Schwert dem Malchus ein Ohr ab und wird selbst im nächsten Moment, von einem Stockhieb von hinten getroffen, niedersinken. Jesus aber hält noch im Moment der Schmach in seiner Linken das abgeschlagene Ohr, um den Schergen wieder zu heilen. Am linken oberen Rand sieht man Johannes, der Jesus gefolgt war und sie ergriffen ihn. Die Tafel gehört zu einem großen, auf Museen in München, Nürnberg und Frankfurt sowie im Stift St. Florian in Oberösterreich verteilten Flügelaltar. Seit 1949 sind acht Tafeln als Leihgabe des Bayerischen Nationalmuseums im Museum für Franken, ehemals Mainfränkischen Museum, ausgestellt. Der zweifach wandelbare Altar präsentierte ursprünglich im Mittelschrein drei nicht mehr nachweisbare Statuen der Muttergottes, Johannes d. T. und des Hl. Kilian. Dazu gehören drei in Frankfurt aufbewahrte Reliefs mit Themen zum Wirken Johannes d. T., die in den Flügeln der Festtagsseite zu sehen waren. Es folgten acht Seiten mit Darstellungen der Passion Christi, zu der die hier vorgestellte „Gefangennahme Christi“ als zweites Bild links oben gehörte. Die äußerste Schicht bildeten schließlich acht Bilder der Werktagsseite, von denen fünf erhalten sind: Zwei sind dem Kiliansmartyrium gewidmet, zwei dem Wirken des Johannes d.T. und eine hat die Taufe Christi zum Thema. Neue Forschungen haben ergeben, das der Altar aus St. Johannis in Schweinfurt stammt und wurde von Margarethe Geiger von dort 1808 an den bayerischen König Max. I. Joseph verkauft. (Quelle: Erich Schneider, „Stammt der ‚Schlüsselfelder' Altar aus Schweinfurt? Ein Versuch.“ in: Schweinfurter Mainleite, 2021/4).

BV002943573
Zum Objekt: Mus.-Kat. Karl Voll, Heinz Braune, Hans Buchheit, Katalog der Gemälde des Bayerischen Nationalmuseums (Kataloge des Bayerischen Nationalmuseums; Bd. 8), München 1908, Kat.-Nr. 354

BV035836322
Zum Objekt: Robert Suckale, Die Erneuerung der Malkunst vor Dürer, Band 2 (Schriftenreihe Historischer Verein Bamberg Bd. 44,2), Historischer Verein Bamberg (Hrsg.), Bamberg, 2009, S. 176-186, Abb. 474 498 517 521-545 601 602 917-935, Kat.-Nr. 57

Systematik

Altar - Altaraufsatz - Altartafel | Malerei - Gemälde

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