Sammlung

Zweitüriger bemalter Schrank

Künstler/in
Entstehung
Süddeutschland
Datierung
1803 (dat.)
Material
Holz, gesägt, genutet, geleimt, genagelt, bemalt; Metallbeschläge
Maße
H. 180,0 cm, B. 119,0 cm, T. 50,0 cm, T. (Gesims) 56,0 cm
Standort
Bayerisches Nationalmuseum (nicht ausgestellt)
Inventarnummer
96/1002
Bezug
Zugang
Vermächtnis 1996, Aus dem Nachlass Theodor Müller, München

Zweitüriger, bunt bemalter Schrank mit geschwungenem Giebel; Gesims und Sockelleiste sind überkragend, die vorderen vertikalen Kanten des Schrankes sind abgeschrägt; auf den Türen sind die Heiligen Katharina und Barbara dargestellt.
Konstruktion: Korpus in Brettbauweise: die Rückwand ist aus zwei Brettern zusammengesetzt, die Seitenteile sowie die abgeschrägten Vorderkanten bestehen je aus einem Brett und sind dort wo sie zusammenstoßen verleimt (? mit Holznägeln verbunden - wegen Verspachtelung und Anstrich nicht erkennbar.)
Der Schrank steht auf vier gedrückten Kugelfüßen. Er hat keinen richtigen Frontrahmen, die Bandangeln der Türen sind an den schräg gestellten Vorderkanten befestigt. Die Rahmentüren sind genutet und haben je zwei tieferliegende Türfüllungen, die von einer aufgesetzten Profilleiste gerahmt werden. Die Oberkanten der zwei Türen sind wie der Giebel geschwungen. Die Türfüllungen sind rechteckig mit abgeschrägten Ecken, die oberen passen sich mit ihrer Oberkante ebenfalls der Giebelkurve an. Die rechte Tür (vom Betrachter aus) schlägt über die linke. Beide hängen an geschwärzten Bandangeln. Die rechte Tür läßt sich durch ein Kastenschloß sperren, vorderseits haben beide Türen geschweifte Schlüsselschilder aus Blech und, auf den Querstreben der Türrahmen zwischen den Füllungen, je ein rautenförmiges, geprägtes Blechschild mit Griffknauf. Das überkragende, profilierte Gesims ist auf den Schrankkorpus geleimt (sechs Teile), ebenso die Sockelleiste (fünf Teile).
Das Gesimsprofil des gebogten Sprenggiebels läuft in seiner Mitte in zwei geschnitzten Schnecken aus. Inneneinrichtung: der oberste Fachboden nimmt die gesamte Schrankbreite ein und trennt das oberste Viertel ab. Darunter unterteilt ein vertikales Brett den Schrank in zwei gleiche Hälften, von denen die linke durch drei, die rechte durch zwei Fachböden unterteilt ist. Rechts sitzt unter dem obersten Fachboden eine flache Schublade (gezinkte Brettbauweise) mit aufgesetztem Profilrahmen und gedrechseltem Holzknauf auf der Front. Bemalung: der Schrank hat einen gedeckt blauen Grundanstrich. In den beiden oberen Türfüllungen sind die Heiligen Barbara (links) und Katharina (rechts) als sitzende Halbfiguren dargestellt. Beide tragen rote Mäntel über blauen Kleidern mit breiten Gürteln, Krönchen und Perlenketten im Haar. Der Hintergrund ist jeweils hellgelb gehalten. Die unteren Felder füllen Blumensträuße in bauchigen Vasen auf Fuß, der Hintergrund ist blau.
Außerhalb der Felder sind die Türen mit Blüten und Blütenstielen (Rosen, Nelken, Tulpen) bemalt, ebenso die schmale, geschwungene Partie zwischen Tür und Gesims, hier sind außerdem die Zahlen '18' (links) und '03' (rechts) sowie die Initialen 'B' (links) und 'S' (rechts) aufgeschrieben.
Auf die schräggestellten sowie die geraden Seitenflächen des Schranks ist vereinfachter Rocaille-Dekor in Weiß mit dazwischengestreuten Blüten in Rot gemalt. Das Gesims ist in Blautönen marmoriert. Die neu wirkende Rückwand ist roh belassen. Nageleinschläge (Holz?, Eisen?) sind sehr sorgfältig holzfarben verspachtelt. Die Türen sind innen rötlich braun gebeizt, ebenso das vorderste Stück des Vertikalbrettes innen.

Systematik

Schrank

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