Sammlung
Spiel: Boite de Quadrille
- Künstler/in
- –
- Entstehung
- Hamburg (?)
- Datierung
- 2. Hälfte 19. Jh.
- Material
- Mahagoniholz, Bein
- Maße
- H. 4,0 cm, B. 23,0 cm, T. 18,0 cm
- Standort
- Bayerisches Nationalmuseum (nicht ausgestellt)
- Inventarnummer
- 2022/62.1-127
- Bezug
- –
- Zugang
- Geschenk 2022, Privatbesitz
Mahagoni, Bein. Höhe 4 cm, Breite 23 cm, Tiefe 18 cm. Norddeutschland, 2. Hälfte 19. Jahrhundert. – Ein kleiner, kulturhistorisch interessanter Gegenstand aus dem Zusammenhang des Kartenspiels gelangte in den Sammlungsbereich Spiele des Bayerischen Nationalmuseums: eine Boîte de Quadrille. Heute nur noch beim Spiel Whist gebräuchlich, waren derartige Kästchen im 18. und 19. Jahrhundert als Zubehör für die sehr populäre Quadrille – einem Vorläufer des Whist – verbreitet. Es sind meist rechteckige Kästchen, in die vier kleinere Kästchen eingepasst sind. Die kleinen Kästchen enthalten Spieljetons aus Bein. Die Jetons oder Wertmarken sind rechteckig, oval oder schmal gestreckt-oval und durch aufgestempelte Zeichen in den Spielkartenfarben Pik, Herz, Karo und Kreuz gekennzeichnet. Es sind jeweils zehn oder elf Stück pro Form und Kartenfarbe. Diese dienten als Zählhilfe und lösten das Bargeld beim Spiel ab. Durch die Verwendung der Jetons konnten Spielstände festgehalten und Spielschulden und -gewinne als Rechengrößen behandelt werden. Boîtes de Quadrille gibt es in den unterschiedlichsten Dekoren und Techniken, besonders solchen, die in den Bereich der Galanteriewaren gehören, wie Lackarbeiten oder Lacca Povera. Auch die Jetons können ganz unterschiedliche Ausprägungen aufweisen, von gravierten Perlmuttfischchen bis zu monochrom gefärbten Beinplättchen in vier verschiedenen Farben. Dieses schlichte Exemplar aus edlem Mahagoni wurde vermutlich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Hamburg hergestellt, als es dort im Besitz einer Kaufmannsfamilie war.
BV002539476
Zum Objekt: Münchner Jahrbuch der bildenden Kunst, 3. Folge, Bd. 74, München 2023, S. 190 f., Abb. Abb. 8
Systematik
Spiel