Sammlung

Heiliger Ritter (Figur)

Künstler/in
Entstehung
Schwaben, Ulm (?)
Datierung
um 1510
Material
Lindenholz
Maße
H. 111 cm, B. 40,5 cm, T. 37 cm
Standort
Fränkische Galerie
Inventarnummer
65/141
Bezug
Zugang
Überweisung 1965, Freistaat Bayern. Gemäß der Vereinbarung vom 6.12.1960 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Freistaat Bayern. Von der Treuhandverwaltung für Kulturgut, übernommen vom Central Collecting Point München aus der Vermögenseinziehung Hermann Göring.

Ritterheiliger. Der mit Riefelharnisch und Kettenhemd gewappnete Heilige steht auf ovalem Grasnarbensockel

BV041890579
Zum Objekt: Mus.-Kat. Matthias Weniger, Fränkische Galerie. Zweigmuseum des Bayerischen Nationalmuseums; Festung Rosenberg Kronach (Kataloge des Bayerischen Nationalmuseums Bd. 4 (neue Folge)), Renate Eikelmann (Hrsg.), Petersberg 2014, S. 162-163, Kat.-Nr. 56

BV043964318
Zur Provenienz: Forschungsverbund Provenienzforschung Bayern, Tätigkeitsbericht 2015/2016, Alfred Grimm (Hrsg.), München 2016, S. 78

Befund

Auf dem Rücken zwischen den Schulterblättern mit schwarzem Stift handschriftlich "65/141 (Inv.-Nr. des Bayerischen Nationalmuseums). Darunter Reste eines Aufklebers, auf dem handschriftlich "65/141" (ebenfalls Inv.-Nr. des Bayerischen Nationalmuseums) steht. Auf dem Sockel hinten/seitlich links Reste eines alten Aufklebers, nicht mehr lesbar. An der Ferse des linken Fußes ein runder schwarzer Abdruck, wohl Leim- oder Farbreste. Auf der Standfläche der Figur keine Kennzeichnungen. Die vom Bundesarchiv, B 323/614 genannte Beschriftung "H. 88" konnte nicht mehr aufgefunden werden (wohl Göring Holzplastik Katalog).

Forschung

Die Angabe in der DHM-Datenbank zur Sammlung Göring "Einlieferung Haberstock, Karl / Berlin, 1936 / Nov. (Kunsthandel Deutschland)" beruht auf einer Verwechslung mit Münchner Nummer 5617/ Bayerisches Nationalmuseum, Inv.-Nr. 65/156. Laut Göring-Report 1941 von Harth, Köln, über Bornheim an Hermann Göring. Ob es sich um ein Geschenk der Stadt Berlin handelte, konnte nicht erwiesen werden. Die Identität Harth blieb bislang unklar: Dr. Josef Harth aus Köln wurde 1941 Richtung Litzmannstadt deportiert, wo er am 24. April 1943 umkam. Die Kunsthändler Matth. und Ludwig Hart finden sich bis mindestens 1938 in den Kölner Adressbüchern. Weitere Namensträger kämen in Frage, der ehemalige Besitz müsste bei Ansprüchen belegt werden. Zu unbestimmtem Zeitpunkt in der Sammlung Göring die Nummer H 88 im Holzplastik-Katalog zugewiesen. Hierbei könnten bereits in der Sammlung Göring Verwechslungen der Provenienzangaben entstanden sein. Die Provenienzangaben Harth, Bornheim und Geschenk der Stadt Berlin wurden in unterschiedlichen Stadien der Forschung und auch der Göring-Inventarisierung verschiedenen Skulpturen zugewiesen.Vgl. dazu Inv.-Nr. 65/45. Neuerdings besteht der Verdacht, die Skulptur könnte nach der Besetzung der Niederlande durch NS-Deutschland 1940 entweder über die Kunsthandlung Delaunoy oder aber über die Kunsthandlung Hoogendijk, beide Amsterdam, für die Sammlung Göring erworben worden sein. Belege für eine genaue Identifizierung werden gesucht./I.v.z.M., 2015

Sammlung

Sammlung Hermann Göring

Münchner Nummer

5620

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