Sammlung

Schmaler Unterschuh. Die Sohle aus Kork mit Leder überzogen, im Mittelfuß beidseitig konvex geschwungen, zur Ferse hin schmal eingezogen und in einer 4 cm langen, betonten Spitze auslaufend. Das Riemenpaar in der Mitte über dem Rist mittels rot gefärbter, durch vier eng liegende Schlupflöcher geführte Lederbändschen zusammengehalten. Die Kante der Decksohle mit schmaler, roter Lederpaspel bgesetzt. Entlang der Kanten Bordüre in einfachem Ritzmuster aus vertikal gerichteten, epsilonartigen Zeichen. Starke Alterungsspuren des Leders vor allem an der Oberfläche der Riemen. Sohle unterhalb der Ferse abgetrennt und gebroche.- Eine in der Formgebung und im Bindeschema sehr verwandte Trippe aus dem Dommuseum in Lund ist abgebildet bei Jäfvert, 1938, Tf. 9. Im Schuhmuseum in Offenbach ist eine Trippe aus dem 15. Jahrhundert erhalten, die laut Katalog in der Themse gefunden wurde. Sie zeigt gewisse Ähnlichkeit in der Anordnung von Sohle und Riemenpaar. Allerdings lassen sich die Riemen hier durch eine Schnalle, in der Weite verstellbar, verbinden. Der Sohlenkern ist ebenfalls aus Kork. Kork als Sohlenmaterial ist in England seit dem 15 .jahrhundert belegt und spielt noch in der Schuhgarderobe der Königin Elisabeth I. von England eine große Rolle (vgl. Arnold 1988, S. 210). Eine zweite, bedauerlicherweise in sehr schlechtem Erhaltungszustand überkommene Trippe im Bayerischen Nationalmuseum (Inv. I 7 - 277) zeigt einen ganz ähnlichen Riemenverschluss