Sammlung

Hl. Dreifaltigkeit (Gemälde)

Künstler/in
Entstehung
Franken
Datierung
um 1580
Material
Öl auf Fichtenholz
Maße
Gemälde: H. 98,8 cm, B. 66 cm; Rahmen: H. 108,8 cm, B. 76,0 cm, T. 4,3 cm
Standort
Dauerleihabgabe
Inventarnummer
R 6668
Bezug
Zugang
Ankauf 1860

Das Gemälde ist Ausdruck der tiefen Frömmigkeit einer Familie. Während das Bild dominiert wird von der Darstellung Jesu Christi, hat sich Familie Lorber auch selbst in demonstrativer Gläubigkeit abbilden lassen: Auf Knien den Vater, den Sohn und den heiligen Geist anbetend. In der oberen Bildhälfte ist im offenen Himmel die von Engeln mit den Arma Christi (Leidenswerkzeuge der Passion Christi) umgebene Heilige Dreifaltigkeit in Anlehnung an Dürers bekannten Holzschnitt von 1511 dargestellt. Darunter ist die Familie des Stifters in einer Kirche vor dem Altar versammelt. Links knien mit dem Familienvater Dr. Jobst Lorber dessen zwei Söhne und rechts die drei Ehefrauen Lorbers und die Tochter Sophia. Bis auf die Ehefrau Elisabeth Kebitzin sowie die beiden Söhne Hans Caspar und Hans Heinrich aus zwei verschiedenen Ehen sind alle Dargestellten durch nach Entstehung des Gemäldes angebrachte rote Kreuze jeweils als bereits verstorben gekennzeichnet. Ein wohl für den Maler stehendes Monogramm „HCI“ in der Bildmitte unten lässt sich bisher nicht aufklären. Darüber steht die Datierung „1580“. Die Familie Lorber taucht in Bamberg mit Clas Lorber erstmals 1394 auf. Sie scheint dort im Kupferhandel zu Wohlstand gekommen zu sein und avancierte rasch bis in die ratsfähige Elite. Anders als die Söhne von Pankraz Lorber scheint der in Diensten des Bamberger Fürstbischofs wirkende Hofrat Dr. Jobst Lorber (1533–1581) von Kaiser Maximilian II. 1571 nicht in den Adelsstand erhoben worden zu sein. Darauf deutet auf dem Stifterbild von 1580 auch das nur in seiner Urform ohne Besserung aufgrund der Adelserhebung wiedergegebene Familienwappen. Der auf dem Bild mit dargestellte Sohn Hans Caspar Lorber (1560–1626) war über viele Amtsperioden Stadtrat und einmal sogar Oberbürgermeister von Bamberg.

BV002943573
Zum Objekt: Mus.-Kat. Karl Voll, Heinz Braune, Hans Buchheit, Katalog der Gemälde des Bayerischen Nationalmuseums (Kataloge des Bayerischen Nationalmuseums; Bd. 8), München 1908, Kat.-Nr. 986

BV041539451
Zur Provenienz: Matthias Weniger, Die Kunstschätze des Martin Joseph von Reider: Rekonstruktion, Eigenart, Bedeutung. Ein Arbeitsbericht zum 150. Todestag des Sammlers (Berichte des Historischen Vereins Bamberg Bd. 148), Historischer Verein Bamberg für die Pflege der Geschichte des ehemaligen Fürstbistums e. V. (Hrsg.), Bamberg 2012, S. 195-264

Sammlung

Sammlung Reider

Systematik

Malerei - Gemälde

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