Sammlung
Steinschlossflinte
- Künstler/in
- Peter Wittemann
- Entstehung
- Gießen; Regensburg (?) (Schaft)
- Datierung
- um 1720/1730
- Material
- Nussbaumholz (Schaft), Horn (Schaft), Stahl (Schaft, Schloss, Lauf, Abzugsbügel), geschnitten, vergoldet (teilweise)
- Maße
- L. 132 cm
- Standort
- Fürstliche Schatzkammer Thurn und Taxis
- Inventarnummer
- 93/886
- Bezug
- Inv.-Nr. 93/737, 93/886 und 93/1170.1-2 (Steinschlossgarnitur)
- Zugang
- Öffentlich-rechtlicher Übertragungsvertrag 1993, Fürst Thurn und Taxis Kunstsammlungen, Regensburg
Der Gießener Kunsthandwerker Peter Wittemann ist in der Regensburger Gewehrkammer nicht nur mit der hier vorgestellten Steinschloßflinte, sondern auch mit einem Flintenpaar (mit Läufen Diego Esquibels) und zwei Pistolenpaaren vertreten. Offensichtlich stand Wittemann in engem Kontakt zum Lütticher Büchsenmacherhandwerk und speziell zu Gilles Massin. Ansonsten ist über die Tätigkeit Wittemanns, der einer hessischen Büchsenmacherfamilie angehörte, wenig bekannt. Die Stadt Gießen, die seit 1604 zur Landgrafschaft Hessen-Darmstadt gehörte, besaß eine starke Festung mit einem besonders für die Aufnahme der Artillerie bestimmten Zeughaus. So spielte die Produktion von Feuerwaffen in Gießen eine wichtige Rolle.
Die entscheidende Prägung durch die Erzeugnisse der wallonischen und der französischen Büchsenmacherkunst zeigt sich in dem brillanten Stahlschnitt der Steinschloßflinte, der in dem klaren Lineament und der präzisen Ausführung westlichen Vorbildern folgt. Hervorragend ist allein schon die Dekoration der Schloßplatte, die eine von zwei Putten gehaltene Draperie mit der Signatur Wittemanns aufnimmt. Der aufwendige Stahlschnitt des Laufes zeigt - entsprechend zu den heroischen Themen des "style Louis XIV" - eine gerüstete Gestalt, die sich auf einen Schild mit einem steigenden Löwen stützt. Als Daumenplatte findet sich eine Kartusche mit monogrammartiger Füllung, die von einer Freiherrenkrone überfangen wird. Während die Beschläge original erhalten sind, wurde der Schaft in der Kuchenreuter-Werkstatt erneuert.
Gleiches Daumenblech wie Inv.-Nr. 93/737 und 93/1170.1-2. Beschläge auf der Laufoberseite: Darstellung des stehenden Mars (auf dem Schild ein steigender Löwe)
Die entscheidende Prägung durch die Erzeugnisse der wallonischen und der französischen Büchsenmacherkunst zeigt sich in dem brillanten Stahlschnitt der Steinschloßflinte, der in dem klaren Lineament und der präzisen Ausführung westlichen Vorbildern folgt. Hervorragend ist allein schon die Dekoration der Schloßplatte, die eine von zwei Putten gehaltene Draperie mit der Signatur Wittemanns aufnimmt. Der aufwendige Stahlschnitt des Laufes zeigt - entsprechend zu den heroischen Themen des "style Louis XIV" - eine gerüstete Gestalt, die sich auf einen Schild mit einem steigenden Löwen stützt. Als Daumenplatte findet sich eine Kartusche mit monogrammartiger Füllung, die von einer Freiherrenkrone überfangen wird. Während die Beschläge original erhalten sind, wurde der Schaft in der Kuchenreuter-Werkstatt erneuert.
Gleiches Daumenblech wie Inv.-Nr. 93/737 und 93/1170.1-2. Beschläge auf der Laufoberseite: Darstellung des stehenden Mars (auf dem Schild ein steigender Löwe)
BV012190176
Zum Objekt: Mus-Kat. Thurn und Taxis Museum Regensburg. Höfische Kunst und Kultur, Reinhold Baumstark (Hrsg.), München 1998, S. 218 m. Abb. (Ausschnitt), Kat.-Nr. 141
Sammlung
Sammlung Thurn und Taxis
Systematik
Waffe - Feuerwaffe - Handfeuerwaffe - Langwaffe - Gewehr