Sammlung

Die Glasform mit der glockenförmigen Kuppa, der Schliff mit Rundbogen- und Zungenfriesen, Facettierung und Kugelborten sowie die partielle, dicke Vergoldung weisen den Deckelpokal als typisches Erzeugnis der Zechliner Hütte aus den 40er Jahren des 18. Jahrhunderts aus. Die Kuppawandung zeigt in Mattschnitt mit wenigen Blänkungen einen unter einem Baum ruhenden Flussgott. In der Rechten hält er einen Dreizack, sein linker Arm ist auf ein Fass gestützt, aus dem sich ein Wasserstrom ergießt. Die ihn umgebende weite Landschaft wird von Hirten mit Schafen und Rindern, pflügenden und säenden Bauern belebt. Auf dem Fluss schwimmen ein großer Dreimaster und mehrere kleine Nachen. Das Motiv des Flussgottes geht auf eine Medaille zurück, die der am preußischen Hof tätige Medailleur Raimund Faltz 1689 anlässlich der Siege Kurfürst Friedrichs III. am Rhein geschaffen hat. Elias Rosbach hat die Figur des „Vater Rhein“ mehrfach in den Glasschnitt übertragen und variiert (u.a. Pokal, von Rosbach signiert, Corning Museum of Glass, Inv.-Nr. 79.3.302; Deckelpokal, München, Bayerisches Nationalmuseum, Inv.-Nr. 60/93l mit Verweis auf weitere Beispiele; Deckelbecher, Wien, Kunsthistorisches Museum, Kunstkammer, Inv.-Nr. KK 10392; Pokal, Wien, Kunsthandel Kovacek).