Vor der Einführung der Porträt-Fotografie erlebte die Miniaturbildnismalerei zu Beginn des
19. Jahrhunderts eine zweite Blüte. Neben professionellen Miniaturisten übten aber auch adelige Damen diese Technik als künstlerische "Dilettantinnen" aus. Für eine solche Privatperson dürfte auch der edle Malkasten des Pariser Luxushändlers Alphonse Giroux aus der Zeit um 1830 bestimmt gewesen sein. Das kostbar ausgestattete Stück enthält neben zahlreichen Malutensilien noch heute die seltenen ursprünglichen Farbpigmente, die vor der Erfindung der synthetischen Farben Verwendung fanden.
Der ausgebildete Kunstschreiner Francois Simon Alphonse Giroux (1755-1848) war zu Beginn des 19. Jahrhunderts einer der führenden Luxushändler im nachrevolutionären Paris. Er verkaufte Geschenkartikel, Papierwaren, Kuriositäten, Kupferstiche und Kleinmöbel ausschließlich an anspruchsvolle Kunden wie den französischen Hochadel und den Hof. Einen Eindruck vom exquisiten Niveau seiner Produkte vermittelt die hohe Qualität der Malutensilien und der faszinierend vielteiligen Kunstschreinerarbeit des Kastens. Ergänzend wird eine Auswahl von Miniaturen aus den Zentren dieser Kunst gezeigt.
Führung:
Sonntag, 03. Juli um 11 Uhr
durch Dr. Sigrid Sangl und Dr. Astrid Scherp
Donnerstag, 21. Juli um 18 Uhr
durch Dr. Sigrid Sangl
Ausgestellt in Saal 52