Die Dürerzeit
Das Werk und Leben Albrecht Dürers lehren beispielhaft, wie sich in den Jahren um 1500 Rolle und Selbstverständnis des Künstlers grundlegend wandeln und das Individuum ins Zentrum rückt. In Folge der Reformation erhalten Maler und Bildhauer kaum noch Aufträge zur Ausstattung von Kirchen. Viele der besten Künstler der Zeit schaffen nun kostbare und raffinierte Kunstwerke für den privaten Bereich, die von kunstsinnigen Mäzenen geschätzt und gesammelt wurden.
Künstler und Auftraggeber
Im Bayerischen Nationalmuseum lassen sich diese Tendenzen beispielhaft an den Werken des Conrat Meit verfolgen, der für einige der bedeutendsten Höfe seiner Zeit gearbeitet hat. Die Porträtkunst erhält durch die Umwälzungen der Zeit ein neues Gewicht, was sich in Medaillen, Miniaturen, Gemälden und vollplastischen Skulpturen äußert. Zahlreiche Objekte stammen aus der Kunstkammer der Wittelsbacher, einer Frühform des modernen Museums. Vieles wurde eigens für die bayerischen Regenten gefertigt, so auch die maßstabgetreuen Holzmodelle der Residenzstädte.
Nach antiken Vorbildern
Renaissance meint Wiedergeburt, und so entstehen in jener Zeit auch Werke, die den Schöpfungen der Antike nacheifern und teils kaum von ihnen zu unterscheiden sind. Im Bayerischen Nationalmuseum illustrieren dies unter anderem die Arbeiten eines Bildhauers, der nicht zufällig unter dem Namen Antico bekannt ist.