Die Wittelsbacher und Frankreich
Die Sammlung zur Kunst des 19. Jahrhunderts ist maßgeblich von Werken geprägt, die aus dem Besitz der Wittelsbacher stammen. So gelangten aus dem Nachlass König Ludwigs I. prachtvolle Präsente Napoleons I. in das Museum, die der Verbindung zwischen Frankreich und Bayern glanzvoll Ausdruck verliehen. Von herausragender Bedeutung ist ein Prunktisch aus Edelhölzern mit reichem Porzellandekor, den Napoleon im Jahr 1806 dem Kronprinzen Ludwig schenkte. Die Stilelemente des Empire finden sich auch an den kostbaren Prunkvasen und Servicen der Nymphenburger Porzellanmanufaktur wieder, die sich bis in die 1840er Jahre am Klassizismus Pariser Prägung orientierte.
Bildnisse
Die zu dieser Zeit zentrale Bedeutung von Familie und Freundschaft lässt sich an zahlreichen höfischen wie bürgerlichen Porträtdarstellungen nachvollziehen. Besonders eindrucksvoll sind die gemalten Bildnisminiaturen und reliefplastischen Darstellungen aus Biskuitporzellan und Alabaster von erstrangigen Meistern wie Johann Peter Melchior sowie Franz und Konrad Eberhard.
Ludwig von Schwanthaler
Ludwig von Schwanthaler, der herausragende Münchner Bildhauer des 19. Jahrhunderts, ist im Bayerischen Nationalmuseum so repräsentativ wie in keiner anderen Kunstsammlung vertreten. Seine ‚Sinnende Nymphe’ von 1847 verkörpert die Ideale des romantischen Klassizismus in Vollendung und zählt zu den berühmtesten zeitgenössischen Marmorskulpturen in Süddeutschland.