Bedeutung
Ihren weltweiten Ruhm verdankt die Keramiksammlung des Bayerischen Nationalmuseums den hervorragenden Beständen an frühem Porzellan, süddeutschen Fayencen und italienischer Majolika. Den Grundstock bilden zahlreiche Stücke aus dem bayerischen Königshaus, die wegen ihrer hohen Qualität und außergewöhnlichen Geschichte von großer Bedeutung sind.
Meißener Porzellan
Viele Meißener Porzellane aus Wittelsbacher Besitz lassen sich bis in die Frühzeit der Manufaktur zurückverfolgen, darunter Erbstücke der 1742 verstorbenen Kaiserinwitwe Wilhelmine Amalia oder Teegeschirre mit feinst gemalten Chinoiserien von Johann Gregorius Höroldt, die einst Kaiser Karl VII. gehörten.
Nymphenburg und Franz Anton Bustelli
Das Hauptaugenmerk der Sammlung gilt dem Nymphenburger Porzellan des 18. und 19. Jahrhunderts, vor allem den grazilen Figuren und humorvollen Kompositionen des genialen Rokoko-Modelleurs Franz Anton Bustelli. Seinen berühmten Tafelaufsatz mit sechzehn Figuren der italienischen Commedia dell’arte besitzt nur das Bayerische Nationalmuseum komplett in farbiger Bemalung.
Majolika und süddeutsche Fayencen
Unter den Majoliken sticht das mit mythologischen, biblischen und historischen Szenen bemalte Prunkservice des bayerischen Herzogs Albrecht V. aus Faenza hervor, das bei Festtafeln im Antiquarium der Münchner Residenz das Büffet zierte. Die umfangreiche Sammlung an süddeutschen Fayencen war das Vermächtnis eines leidenschaftlichen Privatsammlers.