Faszination der Waffen
Historische Waffen waren nie bloß Instrumente des Tötens und Zerstörens. Vielmehr dienten sie zunächst dem persönlichen Schutz und waren stolze Kennzeichen der eigenen Wehrfähigkeit. Größte Sorgfalt legte man auf die technische Ausführung. Waffen fungierten als Kostüm oder modisches Accessoire, sie standen sowohl unter dem Einfluss wehrtechnischer Entwicklungen wie auch allgemeiner Modeströmungen. Daher veranschaulichten sie nicht zuletzt den gesellschaftlichen Rang ihres Trägers. Der historische, emotionale und ästhetische Wert macht die Waffe zu einem begehrten Sammlungsgegenstand.
Ursprünge der Sammlung
Die Waffensammlung des Bayerischen Nationalmuseums umfasst durchweg anspruchsvolle Rüstungen und Schwerter, Hellebarden und Lanzen, Armbrüste und Feuerwaffen vom 14. bis zum mittleren 19. Jahrhundert. Dabei handelt es sich zum Teil um historische Erinnerungsstücke der weitverzweigten Wittelsbacher Dynastie. Andere Stücke fanden ihren Weg aus den Bayern benachbarten Territorien in die Sammlung.
Kampf, Jagd und Pracht
Einfachere Exemplare an Waffen waren für den Kampf auf dem Schlachtfeld bestimmt, während feinere Ausführungen ihren Zweck im Turnier und in der Repräsentation erfüllten. In gleicher Weise kostbar sind die Waffen, die für die Jagd als einem bedeutenden Zweig der höfischen Kultur bestimmt waren. An die unentbehrlichen Jagdgewehre und Armbrüste schließen sich daher Pulverflaschen, Hirschfänger und Jagdtaschen an.