Profil der Sammlung
Seit prähistorischen Zeiten gehört das kostbare, heute unter Artenschutz stehende Elfenbein zu den beliebtesten Werkstoffen für künstlerisch gestaltete Objekte meist kleinen Formats. Die Sammlung, die an die 1000 Elfenbeinobjekte aus etwa 1600 Jahren umfasst, gehört zu den führenden europaweit. Beginnend mit der sogenannten Reiderschen Tafel aus der Spätantike werden Elfenbeine aus Mittelalter, Spätrenaissance und Barock sowie dem 19. Jahrhundert gezeigt.
Religiöse Kunst und Sammelstücke
Bis zum Ende des Mittelalters wurden aus Elfenbein vor allem Kästchen, kleine Klappaltäre sowie Statuetten mit religiöser Thematik hergestellt. Eine erneute Blütezeit erlebte die Elfenbeinkunst im Barock, als zu religiösen Objekten profane Statuetten, Reliefs sowie Humpen und Pokale als eigenständige Kunstwerke hinzukamen. Ein Hauptwerk der europäischen Elfenbeinkunst steht im Zentrum der Sammlung: Christoph Angermairs prunkvoller Münzschrein für Kurfürst Maximilian I. von Bayern von 1618-24.
Drechselkunstwerke
Ein weiterer Höhepunkt sind die Drechselkunstwerke des Barock. Die meist nicht figürlich, sondern in geometrischen Körpern gestalteten Prunkgefäße aus Elfenbein wurden an Maschinen gedrechselt, die zu den technologisch kompliziertesten Erfindungen ihrer Zeit zählen. Da das Drechseln zur Prinzenerziehung gehörte, sind auch eine Reihe virtuoser Beispiele dieser „Maschinenkunst“ verschiedener Fürsten erhalten.