Johann Anton Lautenschein
Düsseldorf, 1701
Eichen-, Nussbaum-, Nadelholz und Birnbaum, furniert mit Palisander, Ebenholz, Messing, Zinn
206,0 x 136,5 x 64,5 cm
Inv.-Nr. R 379
Aus den kurpfälzischen Sammlungen in Düsseldorf, überwiesen vor 1868 aus dem Königlichen Münzkabinett
1701 lieferte der Hoftischler Anton Lautenschein (auch Lüchtenstein, tätig zwischen 1696 und 1716 in Düsseldorf) dem wittelsbachischen Kurfürsten Johann Wilhelm von der Pfalz zwei Münzschränke. Jeder Schrank war für circa 10.000 Münzen aus der kurfürstlichen Sammlung vorgesehen. Ein Schrank nahm antike Münzen auf, denn die Schübe sind heute noch mit den Namen römischer Kaiser bezeichnet. Der zweite Schrank erhielt nach 1730 für die Aufstellung im Mannheimer Schloss eine neue Inneneinrichtung mit marketierten Großbuchstaben und war für neuzeitliche Stücke bestimmt. Die Oberflächen des Schrankpaares sind nach dem Vorbild der französischen Hofkunst in der so genannten Boulle-Technik mit Messing und Schildpatt gearbeitet. Die Ornamente sind identisch, doch wurden sie einmal in der Variante "première-partie" (Positivmuster) und einmal als "contre-partie" (Negativmuster) kombiniert.