Christian Baur
Augsburg, um 1737/1739
Figuren: Buchs- und Nußbaumholz, Silber, vergoldet; Schachkasten: Schildpatt, Elfenbein, Perlmutt
9,0 x 45,0 x 44,8 cm
Inv.-Nr. 72/348.1-32
Geschenk des Freundeskreises des Bayerischen Nationalmuseums e.V., München, 1972
Saal 90
Schach- und andere Brettspiele fanden sich seit dem 16. Jahrhundert in den fürstlichen Schatz- und Kunstkammern und zählten zum unverzichtbaren Bestand der Kunstschränke. Kennzeichnend für Augsburger Arbeiten des 18. Jahrhunderts ist der farbliche Zusammenklang von braunem Schildpatt, grün gefärbtem Elfenbein und graviertem Perlmutt. Hohen Reiz besitzen die detailliert brillant geschnitzten Figuren des Spiels. Die der weißen Partie sind aus hellem Buchsbaum, die der schwarzen Partie aus Nussholz gefertigt; Accessoires und Attribute bestehen zumeist aus Silber. König und Dame erscheinen einerseits als Fürstenpaar, das von Läufern begleitet wird, andererseits als Indianerhäuptlingspaar. Dessen Exotik klingt auch in den Elefantenfiguren an, die im Spiel die Türme repräsentieren. Kräftige Kontraste setzen die für die Springer stehenden Gaukler sowie die recht derb geschilderten Bauern.