Venedig, Mitte 16. Jahrhundert
Glas, kaltbemalt, Eglomisé, Blattgold
44,0 cm
Inv.-Nr. G 553
Aus den Königlichen Sammlungen des Hauses Wittelsbach
Saal 22
Die aus Besitz der Wittelsbacher stammende Schale mit dem in Hinterglastechnik aufgemalten prunkvollen Frauenporträt ist das bedeutendste Zeugnis venezianischer Glaskunst im Bayerischen Nationalmuseum. Das Bildnis folgt einem um 1550 in Venedig von Matteo Pagano herausgegebenen Holzschnitt und kann als Porträt der Roxelane (um 1507-1558), der Gemahlin Sultan Süleymans I., des Prächtigen, identifiziert werden. Es haben sich insgesamt etwa 30 bis 35 venezianische Schalen mit Hinterglasmalerei erhalten, die meist mythologische Szenen nach Stichen der Raffaelschule, insbesondere Marcantonio Raimondis, zeigen. Die Darstellungen großformatiger Bildnisse - wie sie die Roxelane-Schale vertritt - sind seltener.