Prag oder Salzburg, um 1400
Ölmalerei mit Vergoldung, auf Leinwand über Holz
103,5 x 68,0 cm
Inv.-Nr. MA 2377 a-c
Aus Schloss Pähl bei Weilheim, erworben 1857
Saal 4
Vor punziertem Goldgrund in Rautenform stehen Maria und Johannes unter dem Kreuz Christi, auf den Seitenflügeln Heilige. Der ungemein subtil modellierenden Malerei in ausgesucht zarten, dabei oft dunklen Farben entsprechen die Stille und Innigkeit der Auffassung des heiligen Geschehens, etwa in dem trauernden Blick und der Geste der Gottesmutter, auf deren weißem Schleier Tropfen vom Blut ihres Sohnes erkennbar werden. Die künstlerischen Voraussetzungen dieses Werkes liegen in der böhmischen Malerei der Zeit um 1380/90, speziell im Umkreis des Meisters von Wittingau. Von einigen Autoren ist das Retabel als böhmische Arbeit selbst bezeichnet worden.