Das aus mehreren 100 Einzelteilen bestehende Augsburger Tafelservice des Hildesheimer Fürstbischofs Friedrich Wilhelm von Westphalen (1727 – 1789) wurde einer umfassenden Reinigung und Restaurierung unterzogen. Um ein erneutes Anlaufen des Silbers nach der Reinigung zu verhindern, wurde eine neue, auf langjährigen Versuchen der Firma C-Tec GmbH Rottenburg basierende Methode erstmals im musealen Bereich eingesetzt. Mit Hilfe eines modifizierten Reinraummoduls wird im Inneren der Vitrine eine weitgehend schadstofffreie Atmosphäre erzeugt. Die Realisierung dieses aufwendigen und innovativen Projekts wurde durch die großzügige finanzielle Förderung der Bauer‘schen Barockstiftung und der Ernst von Siemens Kunststiftung ermöglicht.
Im Vorfeld der Anfang 2015 stattfindenden internationalen Ausstellung zur europäischen Bronzeplastik sind an der monumentalen Mars-Venus-Gruppe von Hubert Gerhard (um 1590) umfangreiche Arbeiten notwendig. Nach der Reinigung der Oberflächen und der Ergänzung fehlender Teile trägt der Auftrag eines konservierenden Wachsüberzuges auch zur Verbesserung des Erscheinungsbildes bei. Zur statischen Sicherung der zentralen, etwa 4,5 t schweren Plastik werden Stützanker zwischen Sockel und Skulptur angebracht, die in Zusammenarbeit mit einem Statiker entwickelt wurden und für den Betrachter nicht sichtbar sind. Diese Maßnahmen bilden den Abschluss einer langjährigen, innovative Verfahren nutzenden Restaurierung.
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