Gabriel Angler d. Ä.
München, um 1445/1446
Öl auf Leinwand über Holz
186,0 x 294,0 cm
Inv.-Nr. L BStGS 1436
Leihgabe der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, München
Saal 8
Das 1445 geweihte neue Hochaltarretabel bestand nur aus gemalten Flügeln ohne Skulpturen. In zwei Reihen übereinander zeigten die Innenseiten Ereignisse der Passion Christi, die Außenflügel Szenen aus dem Martyrium des Klosterheiligen Quirinus. Im Mittelfeld war wohl unten die Kreuztragung, darüber die Kreuzigung dargestellt (heute im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg). Gabriel Angler, der 1434-1437 den - verlorenen - Hochaltar der Frauenkirche geschaffen hatte, war im zweiten Viertel des 15. Jahrhunderts der führende Maler Münchens. Er zeigt die heilsgeschichtlichen Ereignisse der Passion als volkreiche Szenen voller dramatischer Motive und realistischer Details. Dabei bleibt die Farbigkeit mit ihrer Vorliebe für graue und braune Töne eigentümlich gedämpft. Der dramatisch bewegte Himmel im Hintergrund entstammt einer Übermalung aus der Barockzeit.