Johann Joachim Kändler, Johann Friedrich Eberlein, Johann Gottlieb Ehder
Meißen, um 1740
Hartporzellan, bemalt, vergoldet
33,0 x 33,1 cm
Inv.-Nr. R 5621-5653
Aus den Königlichen Vereinigten Sammlungen
Saal 90
Schon in der Frühzeit der Manufaktur Meißen, um 1717, wurden Schachspiele aus dem empfindlichen Material Porzellan für König August den Starken hergestellt. Weitere Lieferungen an den sächsischen Hof folgten, auch in den Preislisten wurden stets Schachspiele aus Porzellan erwähnt. Nach dem Eintritt 1731 des wohl berühmtesten Modelleurs der Manufaktur, Johann Joachim Kaendler, gewinnen die Schachfiguren an Individualität. Besonders originell war die Modellvariante "Türken gegen Mohren". Dem Zeitgeschmack für exotische Moden entsprechend, finden sich die kämpfenden Parteien auf den Ausgangsfeldern des Spielplanes in feiner Malerei als orientalische Gegner dargestellt. Der Dekor der mittleren Spielfelder erinnert mit seiner kräftigen Farbigkeit an Stoffmuster. Allerdings ist das Brett nicht mit den passenden Figuren besetzt, sondern es wurde ein anderer beliebter, 1753 erstmals nach Kaendlers Modell ausgeformter Figurensatz, das so genannte Säulenspiel, in den entsprechenden Farben des Spielbrettes bemalt.