Giovanni Ambrogio Miseroni
Mailand, um 1610
Rauchquarz, Silber, vergoldet
13,0 x 11,5 x 20,5 cm
Inv.-Nr. R 2149
Aus den Königlichen Sammlungen des Hauses Wittelsbach
Saal 29
Das schwere ovale Gefäß aus Rauchquarz mit einem großen Maskaron in kräftig gemugelten Formen vor dem Deckel sowie Voluten- und Akanthusblattmotiven in Reliefschnitt wurde Anfang des 17. Jahrhunderts in der berühmten Steinschneidewerkstätte der Miseroni in Mailand geschaffen. Die spätere klassizistische Vermeilmontierung stammt vom Ende des 18. Jahrhunderts. Die Schale wird einer Gruppe von Rauchquarzgefäßen zugeordnet, die im Kunstkammer-Inventar Kaiser Rudolfs II. von 1607-11 nachweisbar ist und sich im Kunsthistorischen Museum Wien und der Wallace Collection in London erhalten hat. Auch diese Gefäße wurden aus dem Mailänder Atelier des Giovanni Ambrogio Miseroni geliefert und entstanden nicht in der von Ottavio Miseroni geleiteten Prager Hofwerkstatt. Die Münchner Deckelschale ist ein herausragendes Beispiel der nur von wenigen Meistern beherrschten Steinschneidekunst auf höchstem Niveau.