Jakob Kaschauer
Wien, 1443
Walnussbaumholz, mit Resten ursprünglicher Farbfassung und Vergoldung
173,0 x 72,0 x 39,0 cm
Inv.-Nr. 16/71
Aus dem Dom zu Freising, erworben 1907 und 1916
Saal 8
Die Skulpturen stammen aus dem Mittelschrein des Altares, den der Freisinger Bischof Nicodemus della Scala 1443 in Freising errichten ließ. Der Wiener Jakob Kaschauer (urkundlich belegt 1429-1463) erhielt dafür eine Bezahlung, hatte aber möglicherweise nur die - heute verlorenen - doppelten Flügel gemalt und die Skulpturen durch einen Wiener (?) Bildhauer herstellen lassen. Kaschauer wird in Wiener Quellen stets nur als Maler bezeichnet. Erhalten haben sich keine seiner in den Dokumenten erhaltenen Werke. Der Meister der Skulpturen hat neben Multscher um die Mitte des 15. Jahrhunderts als bedeutendster Bildhauer im deutschsprachigen Raum zu gelten. Sein ausgeprägt plastisches Gestaltungsvermögen offenbart sich in Figuren von fester Körperlichkeit und ungewöhnlichem Volumen. Die ornamentale Schönlinigkeit des Weichen Stils ist restlos überwunden.